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– Der Vermieter –

Wir spiegeln hier einen Text zum Zentrum Rheinhessen der zuerst am 26. November in der Allgemeinen Zeitung unter dem Titel „Zentrum Rheinhessen: Was sagt der Eigentümer des Gebäudes?“ erschienen ist.
Uns ist klar, dass die beteiligten Strukturen das Gebäude nicht ohne weiteres verlassen werden. Eine Möglichkeit ist, dass sie durch eine Kündigung aus den Räumlichkeiten geschmissen werden.
Der Mainzer Vermieter Wolfram Richter ist ein deutschlandweit bekannter Investor und übernimmt teils millionenschwere Bauprojekte, einige davon auch in Mainz.
Für ihn ist ein sauberes Image sehr wichtig, öffentlicher Druck kann ihn deshalb dazu bewegen dem Verein zu kündigen…

https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/stadt-mainz/zentrum-rheinhessen-was-sagt-der-eigentuemer-des-gebaeudes-3078365

https://archive.is/g6m3a

Paul Lassay: Zentrum Rheinhessen: Was sagt der Eigentümer des Gebäudes?

Zuletzt stand das Zentrum Rheinhessen im Zuge der sogenannten „alternativen Buchmesse“ im Fokus der Öffentlichkeit, als mehrere Autoren und Verleger in Mainz-Hechtsheim zu Gast waren, die vom Verfassungsschutz dem Rechtsextremismus zugeordnet werden.

Im Zentrum Rheinhessen in Mainz-Hechtsheim treffen sich Akteure aus dem rechtsextremen Milieu. Wie blickt die Stadt auf das Treiben und was sagt der Eigentümer des Gebäudes?

Mainz. Das „Zentrum Rheinhessen“ am Rande des Hechtsheimer Wirtschaftsparks ist in den vergangenen Wochen verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gekommen. Vor allem der AfD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Münzenmaier, der auch in der Bundespartei an Einfluss gewonnen hat, versucht, den unscheinbaren Bau neben einem Autohaus zu einem bundesweiten Vernetzungsort zu machen. Immer wieder sind hier Akteure zu Gast, die der Verfassungsschutz dem rechtsextremen Milieu zuordnet. Zuletzt gaben sich im Rahmen der „Alternative Buchmesse“ im Oktober bekannte Gesichter der Szene aus dem gesamten Bundesgebiet ein Stelldichein in dem Gebäude, in dem sich auch die Wahlkreisbüros Münzenmaiers und des AfD-Landtagsabgeordneten Damian Lohr befinden. Mit der Eröffnung des Zentrums sei jede Hemmschwelle hinsichtlich der „Verbindungen zu rechtsextremen Kreisen und in das rechtsextreme Burschenschaftsmilieu“ gefallen, erklärte der Leiter des rheinland-pfälzischen Verfassungsschutzes Elmar May jüngst gegenüber dieser Zeitung. Man schaue genau hin.
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Und das tut man nicht nur dort: Auch Nino Haase (parteilos) blickt mit Sorge auf die Einrichtung am Rand von Mainz. Es sei immer besorgniserregend, wenn sich extremistische Zentren irgendwo ansiedelten, so der Mainzer Oberbürgermeister. Einen Image-Schaden für die Stadt sehe er derzeit allerdings nicht durch das Zentrum, zu dessen Veranstaltungen teilweise Akteure aus der gesamten Republik kommen. „Aber natürlich ist man über solche Ansiedlungen entsetzt.“ Man schaue als Kommune genau hin und thematisiere das Zentrum auch in Gesprächen mit unterschiedlichen Behörden, unter anderem mit dem Verfassungsschutz.

Gebäude gehört einem bekannten Immobilienkaufmann

Und was bedeutet das Treiben für den Eigentümer des Gebäudes, der in der Region ziemlich bekannt ist? Es handelt sich dabei um den Immobilienkaufmann und Projektentwickler Wolfram Richter, der in Mainz und weit darüber hinaus zahlreiche Gebäude und Grundstücke besitzt und hinter diversen Bauprojekten steckt. So ist er unter anderem Eigentümer des Kupferberg-Stammsitzes, hat Gebäude im Heiligkreuz-Viertel entwickelt und baut aktuell in der Ricarda-Huch-Straße. Besondere Aufmerksamkeit erhielten zuletzt Richters Versuche, auf dem Konversionsgelände des Rhein-Selz-Parks bei Nierstein eine Motocross-Strecke und weitere Vorhaben zu realisieren. Bundesweit bekannt wurde er 2011 durch den Erwerb des „Kohlrabizirkus“ in Leipzig, den er später mit viel Gewinn weiterverkaufte.
Im Gespräch mit dieser Zeitung erklärt Richter, er sei nicht bei allen seinen Immobilien im Bilde, wer dort einziehe. Darum kümmere sich die Verwaltungsgesellschaft. Aus diesem Grund habe er selbst auch bei der Vermietung der Immobilie des Zentrums Rheinhessen keine Verträge unterschrieben. Solange die Miete aber pünktlich komme und es keine sonstigen Unregelmäßigkeiten gebe, sehe er kein Problem. „Ich bin ein unpolitischer Mensch“, so Richter. Wenn etwas nicht verboten sei, sei es für ihn unproblematisch.
Und die dokumentierte Nähe der Mieter zum rechtsextremen Milieu, die Vernetzung, die dort stattfindet? Die Rolle des Zentrums Rheinhessen als bundesweiter Treffpunkt? Er habe viele Tausend Mieter und könne nicht in jeden „hineinbohren“, erklärt der Immobilienkaufmann. Und er sei eben „sehr unpolitisch“, wiederholt Richter. „Ich habe keine Meinung dazu. Ich bin ein normaler Vermieter, ich mache meinen Job.“